Programmkino: Liebe auf den ersten Schlag
Romantische Komödie im Kaminwerk
Nach dem Tod seines Vaters verbringt Arnaud (Kevin Azais) den Sommer damit, an der Seite seines Bruders im Familienbetrieb zu schuften, den sie gemeinsam übernehmen sollen. Eines Tages steht er in einem Selbstverteidigungskurs am Strand der hübschen Madeleine (Adele Haenel) gegenüber und verliebt sich prompt in sie, auch wenn diese erste Begegnung alles andere als harmonisch verläuft. Wenig später erhält er den Auftrag, für Madeleines Eltern ein Poolhaus zu bauen und sieht das unnahbare Mädchen wieder. Seine Gefühle für sie werden immer stärker, doch Madeleine weiß mit solchen Emotionen wenig anzufangen. Denn sie ist fest davon überzeugt, dass das Ende der Welt kurz bevorsteht und will die verbleibende Zeit lieber dazu nutzen, die Fertigkeiten zu erlernen, auf die es in einer postapokalyptischen Welt ankommt. Sie meldet sich zu einem zweiwöchigem Boot Camp an, in das Arnaud ihr folgt… „Ich wollte eine starke Persönlichkeit. Wenn Madeleine das erste Mal auf der Leinwand erscheint, weiß der Zuschauer sofort, dass etwas Großes passieren wird. Sowohl mein Castingdirektor als auch ich hatten sofort Adèle Haenel im Kopf, als es um die Besetzung der Rolle ging.“ Es ist nicht unbedingt selten, dass Regisseure von ihren Schauspielerinnen schwärmen. Aber es ist selten, dass die lobenden Worte so wahr und nachvollziehbar sind wie diese Äußerung des 35-jährigen Regiedebütanten Thomas Cailley über die Hauptdarstellerin seiner romantischen Komödie „Liebe auf den ersten Schlag“. Adèle Haenel („Water Lilies“) ist als junge Frau, die sich verbissen auf die in ihren Augen unvermeidliche Apokalypse vorbereitet, ein echtes Ereignis. Nach außen demonstriert sie unbändige Willensstärke und Energie, doch unter dem Panzer der Stärke lauern Angst und Verletzlichkeit. Ihre elektrisierende Darbietung ist das Sahnehäubchen auf einem ebenso ungewöhnlichen wie amüsanten Film. Die Liebesgeschichte der etwas anderen Art ist dabei beileibe keine One-Woman-Show: Nicht umsonst wurden neben Haenel auch ihr Partner Kévin Azaïs sowie der Film selbst (als Bestes Erstlingswerk) mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Ab 19 Uhr gibt es wie immer Sushi und Suppe - Schüler und Studenten zahlen keinen Eintritt.