Kino: Barbara
Nach "Das Leben der anderen" wieder ein beklemmender "DDR"-Film... [FSK6]
Die DDR als Unrechtsstaat: Oftmals aufgegriffen, nur selten differenziert thematisiert. Christian Petzold gelingt mit Barbara ein Psychodrama, das die stete Bedrohung durch Bespitzelung im "Arbeiter- und Bauern-Staat" beeindruckend spürbar werden lässt.Es ist die Kunst der Reduktion und Ökonomie, die Christian Petzold mit seinem Psychodrama perfektioniert. Er erzählt nur soviel wie er muss, lässt weg, wo er kann, und deutet an, wo ein Ausformulieren den Verlust des Reizes bedeuten würde, den Barbara als Film wie als Protagonistin versprüht.
Barbara (Nina Hoss) ist Ärztin und wurde nach dem Stellen eines Ausreiseantrags von der Berliner Charité in ein Provinzkrankenhaus nahe der Ostsee zwangsversetzt. Zudem unterhält sie eine Affäre mit Jörg (Mark Waschke), einem Westdeutschen, der ihre Flucht über Dänemark plant. Ihre Arbeit im Krankenhaus erledigt sie trotz Spott der Kollegen stets gewissenhaft, auch wenn sie sich öfter davon Auszeiten nimmt. Sie ist eine gute Klavierspielerin, anderen gegenüber aufgrund einer berechtigten Vorsicht reserviert. Nina Hoss verkörpert sie zurückhaltend, ihre ernste Mine legt sie nur in den seltenen Momenten von Intimität ab. Der Zuschauer unterhält dadurch dasselbe Verhältnis zu ihr wie die weiteren Figuren: ein distanziertes, auch weil man über ihre Vorgeschichte nur das Nötigste erfährt.
Nur Arzt André (Ronald Zehrfeld), ebenfalls ein Benachteiligter des "real existierenden Sozialismus", schafft es langsam, ihr Vertrauen zu gewinnen. Er soll der IM der Staatssicherheit sein, Informationen liefern, während sich Barbara von denselben Geheimdienstlern erniedrigenden Leibesvisitationen und Hausdurchsuchungen unterwerfen muss. Aber André hat dem System abgeschworen, leise, nicht so offen, wie Barbara es tat. Der Film der schon den Silbernen Bären und die Silberne Lola gewonnen hat, geht als deutsche Einreichung ins Oscar-Rennen. Ab 19 Uhr wieder Sushi und Suppe - für Schüler und Studenten frei!
http://www.barbara-der-film.de/
Nur Arzt André (Ronald Zehrfeld), ebenfalls ein Benachteiligter des "real existierenden Sozialismus", schafft es langsam, ihr Vertrauen zu gewinnen. Er soll der IM der Staatssicherheit sein, Informationen liefern, während sich Barbara von denselben Geheimdienstlern erniedrigenden Leibesvisitationen und Hausdurchsuchungen unterwerfen muss. Aber André hat dem System abgeschworen, leise, nicht so offen, wie Barbara es tat. Der Film der schon den Silbernen Bären und die Silberne Lola gewonnen hat, geht als deutsche Einreichung ins Oscar-Rennen. Ab 19 Uhr wieder Sushi und Suppe - für Schüler und Studenten frei!
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