Next Jazz - 1. European Newcomer Jazz-Festival Memmingen

Heute: Tré und Subtone - danach Jazzdiscotheque bis 4 Uhr und Weißwurstfrühstück

Das Memminger Kulturzentrum veranstaltet am ersten Juniwochenende das 1. Europäische Nachwuchsfestival. Damit setzt das Kaminwerk in Sachen Nachwuchsarbeit ein Zeichen. Nirgendwo sonst erlebt man den Jazznachwuchs so kompakt. Die vier Bands aus vier europäischen Länder haben alle eines gemeinsam: Sie interessieren sich nicht die Bohne für althergebrachte Jazz-Klischees. Da sind sie im Kaminwerk genau richtig. Wir wollen zeigen, dass Jazz keine Musik für intellektuelle Minderheiten ist, sondern sehr wohl frei von allen Barrieren und Grenzen sein kann.

Mit dem Jazz thing, eines der renommiertesten deutschsprachigen Magazine im Jazzbereich, hat man ein darüber hinaus einen kompetenten Medienpartner gefunden.

Freitagsprogramm:

Tré (Schweiz)
Marching Brass, freie Impros, Drei-Minuten-Popsongs und Bebop gehen bei Tré eine friedvolle Liaison ein. Es ist eine freie, selbst bestimmte Liebe, bei der revolutionäre Love-&-Peace-Parolen nicht mehr laut skandiert werden müssen. Sich von allen Musikstilen lustvoll inspirieren lassen, das fördert auch ihr risikoreiches Musizieren (den schwindelfreien Hochseilakt ohne Bass und Boden beherrschen sie ohnehin). Ihre Musik bringt aber auch Humorvolles zu Tage, nicht den krachledernen, sondern den schweizerisch verschmitzten Humor. „Wir sind Understatement-Typen", prusten die drei Musiker plötzlich im Unisono los, und erklären seriös, wie handwerklich geschickt Tré mit gängigen Musik-Klischees hantieren und ironisch auf die musikalische Vergangenheit verweisen. „Oft haben wir einen fast naiven Zugang zu anderen Kulturbereichen. Wenn wir etwa Volksmusik aus dem Balkan in unsere Stücke mit einflechten. Da merken wir jeweils, dass uns dabei eine Verbildung eher im Weg stände". Das ist in diesem wilden Stilmix möglich, ohne jemals platt zu wirken - wie das CD-Debüt „Fundamental Music" (Double Moon/sunny moon) dokumentiert.

Subtone (Deutschland)
Sie stammen allesamt aus Süddeutschland, sind beziehungsweise waren Mitglieder des Bundesjazzorchesters, haben aber erst an ihrem Studienort Berlin (Universität der Künste) zusammengefunden. Was Anfang 2005 mit der Teilnahme an einem Nachwuchswettbewerb und vereinzelten Auftritten begann, hat sich allmählich zu einer wahren Erfolgsstory entwickelt. Seitdem sind die fünf jungen Musiker nicht nur musikalisch weiter zusammen gewachsen, auch eine tiefe Freundschaft verbindet sie – vier von ihnen wohnen im selben Haus in Berlin-Kreuzberg. Von dort aus startet Subtone inzwischen zu Auftritten in ganz Deutschland. Der vorläufige Höhepunkt steht für Juni 2007 an, wenn die Band beim weltberühmten Festival „Jazz Baltica“ in Salzau auftreten wird. Im selben Monat erscheint außerdem die erste CD des Quintetts in der Reihe „Next Generation“ die zusammen vom Kölner Label „Double Moon Records“ und der Zeitschrift „Jazz thing“ herausgegeben wird.
Ihre Musik ist nicht leicht zu beschreiben, denn im Laufe der Zeit haben die fünf in ihren Kompositionen wirklich zu einem individuellen Stil gefunden. Kennzeichnend dafür sind die ausgefeilten Arrangements mit abwechslungsreicher Instrumen-tierung, das kreative Zusammenspiel der beiden Bläser und die interaktiv agierende und stets groovende Rhythmusgruppe. So klingt Subtone mal nach einer modernen Big Band, mal nach intimer und minimalistischer Kammermusik. Roland Spiegel, Musikredakteur des Bayerischen Rundfunks, sagt dazu: „Die Musiker dieser Band schreiben Kompositionen, von denen meiner Meinung nach eine schöner ist als die andere. Für mich lauter mögliche Lieblingsstücke. Diese Stücke haben einen schlüssigen Bogen, fesseln mit oft sehr lyrischen, eingängigen, aber nie simplen Themen und überzeugen nicht zuletzt durch die Eleganz der Stimmführung. Und mit den hervorragenden solistischen Leistungen der Band-Mitglieder ergibt das sehr spannenden und - vor allem -sehr sinnlichen Jazz.“
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